Wirtschaft
anders denken.

Anders landwirtschaften? Ackercrowd wirbt um Spenden

29.11.2019
Ricardo Gomez Angel / unplash.comWelche Abzweigung führt in ein anderes Wirtschafts- und Wohlstandsmodell?

Die Initiative Ackercrowd will zeigen, »dass Aufbauende Landwirtschaft großflächig möglich ist«. Dafür wird nun um Spenden für konkrete Projekte geworben – auch um zu zeigen, dass eine ganz andere »Lebensmittelerzeugung für ein Land wie Deutschland« möglich ist.

»Mit Ackercrowd bringen wir Ökosystemleistungen wie Biodiversität, Schutz vor Erosion oder CO2-Senken auf den Acker. In der ersten Phase starten wir mit mehreren Pionierbetrieben und bauen die Struktur auf, die das ganze später organisiert«, so Hannes Gerlof von StattWerke e.V. Und dafür wird Geld gebraucht, einen Spendenaufruf findet man hier.

Aufbauende Landwirtschaft wird als die Kunst bezeichnet, »Nahrungsmittel zu produzieren und dabei gleichzeitig die natürlichen Ressourcen wieder aufzubauen, die Böden zu verbessern und zu beleben, Wasser zurückzuhalten, Tieren Lebensraum zu bieten und vieles mehr«. Die gegenwärtig vorherrschende Agrarproduktion garantiert das ganz und gar nicht – im Gegenteil: »Felder vertrocknen, Insekten, Vögel, Säugetiere verschwinden und damit unsere Lebensgrundlagen«, heißt es bei Ackercrowd. In der Initiative haben sich Menschen aus Landwirtschaft, Wissenschaft, Betriebsentwicklung und Bildung zusammengeschlossen. Man verstehe sich »als Schnittstelle zwischen Gesellschaft und den Höfen«.

Doch wie lässt sich der »Widerspruch zwischen Agrarwirtschaft und Naturschutz« auflösen, wie können  Handlungsräume entstehen, »um ökologische Verwerfungen in den Griff zu bekommen«? Genau hier setzt Ackercrowd an: Bäuerinnen und Bauern sollen dabei unterstützt werden, andere Wege zu gehen. Mit dem Projekt sollen also bäuerlichen und forstwirtschaftlichen Betrieben neue, bisher einzigartige Bewirtschaftungssysteme ermöglicht werden. Motto: »Natürliche Prozesse einbeziehen, anstatt gegen sie zu kämpfen.«

Das in der aktuellen Kampagne eingeworbene Geld soll unter anderem in die Anschaffung von Pflanzen fließen. Zudem sollen so die »Pflegekosten der entstandenen Systeme für mindestens fünf Jahre« unterstützt werden, »bis diese sich selber tragen«. 

Geworben wird allerdings nicht nur um finanzielle Mittel, sondern auch um praktische Hilfe. »Genauso wertvoll wie euer Geld ist aber auch eure Motivation, die Höfe direkt bei Anpflanzung, Pflege und Ernte auf dem Acker zu unterstützen«. Ackercrowd will künftig verschiedene, selbsttragende Finanzierungsmodelle für Maßnahmen der Aufbauenden Landwirtschaft  anbieten, dazu gehören Zertifikate, Flächenkompensationen oder alternative Agrar-Förderungen.

Geschrieben von:

OXI Redaktion

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