Wirtschaft
anders denken.

Info vom 6. November 2018

06.11.2018
OXI

Spanien: Vier Tage Woche

In Spanien setzt die größte Gewerkschaft UGT die Forderung nach einer Vier-Tage-Arbeitswoche bei vollem Lohnausgleich auf die Tagesordnung. Wie die »junge Welt« meldet, sieht die Unión General de los Trabajadores dies als »Gegenmaßnahme zu den negativen Konsequenzen der Digitalisierung in der Arbeitswelt«. Studien hätten starke Arbeitsplatzverluste prognostiziert. Die Forderung der UGT: »Innerhalb der nächsten fünf bis zehn Jahre« soll »das Arbeitspensum für alle Branchen auf 32 Stunden pro Woche bei gleichem Lohn« gesenkt werden, Ziel sei, die Arbeitszeit auf »weniger als 40 Prozent der Lebenszeit« zu drücken.

Leipzig: Energiewende von unten

Um »Linke Forderungen nach einer Energiewende von unten« geht es am 17. November in einem ganztägigen Workshop in Leipzig. Was mit erneuerbaren Energiequellen, dezentraler Organisation und demokratischer Kontrolle möglich ist, wird unter anderem mit dem Autor Thomas Scherzberg (»Handbuch für eine nachhaltige kommunale Umweltpolitk«) diskutiert. Der Workshop richtet sich an linke Kommunalpolitiker und lokal Aktive, er wird von der Linkspartei-nahen Rosa-Luxemburg-Stiftung, dem Kommunalpolitischen Forum Sachsen und dem Interim organisiert. Weitere Infos finden sich hier.

Bremen: Linke Wirtschaftspolitik

Die Bremer Linksfraktion hat ein Papier zur Wirtschaftspolitik auf Landesebene zur Diskussion gestellt. »Eine integrierte und solidarische Innovations- und Wirtschaftspolitik des Landes ist die bessere und nachhaltigere Alternative. Die Weichen müssen jetzt gestellt werden. Eine öffentliche Diskussion darüber ist überfällig«, heißt es in dem 19-seitigen Papier, für das Christoph Spehr und Kristina Vogt verantwortlich zeichnen. Die »starke Konzentration auf wenige Cluster und Großbetriebe« soll überwunden, Bereiche wie die Ernährungswirtschaft, wissensintensive Dienstleistungen, und das Handwerk sollen »aufgewertet und besser unterstützt werden«.

Bautzen: DDR-Wirtschaft

»Überholen ohne einzuholen. Wirtschaft, Arbeit und Soziales in der SBZ/DDR«, unter dieser Überschrift steht die Dokumentation des 29. Bautzen-Forums der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung vom Mai dieses Jahres. Unter anderem geht es in den darin versammelten Vorträgen um »Phasen, Probleme, Mythen, Ergebnisse« der DDR-Wirtschaft (André Steiner), ob die Arbeiter in der DDR tatsächlich »die führende Klasse« waren (Christoph Kleßmann) oder um Bodenreform, Kollektivierung, Industrialisierung auf dem Lande (Jens Schöne). Zudem sind mehrere Podiumsrunden dokumentiert, auf denen die DDR als Sozialstaat oder der »Wirtschaftsfaktor Knast« Thema waren.

Studie: Migration und Populismus

Das Mercator Forum für Migration und Demokratie ist in einem Bericht »der Frage nachgegangen, ob Migration den Populismus in Europa verursacht bzw. befördert hat«. Die 238 Seiten umfassende Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Migration »nicht die Ursache für den Aufstieg des Populismus in Europa« ist, diese läge tiefer. »Fakt ist aber: Migration hat bestehende Konfliktlinien in und zwischen den europäischen Gesellschaften offengelegt oder verschärft.« Weiter heißt es: »Rein sozioökonomisch lässt sich der Zusammenhang zwischen Migration und Populismus nicht erklären«, allerdings könnten kulturelle Konfliktlinien »in einigen Ländern West- und Nordeuropas durch ökonomische Abstiegs- und Verlustängste überlagert werden.« MIDEM ist ein Projekt der Technischen Universität Dresden in Kooperation mit der Universität Duisburg-Essen.

Geschrieben von:

OXI Redaktion

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