Wirtschaft
anders denken.

Nachruf auf einen klugen Mann

09.01.2023
Axel Troost

Ein Nachruf der OXI-Redaktion auf Axel Troost.

Der Ökonom Axel Troost ist tot. Seine Beiträge, die er für unseren Blog und unsere Zeitung geschrieben hat, sind meist mit einem Foto von ihm veröffentlicht worden, auf dem er genauso sympathisch und zupackend aussieht, wie er war. Als wir 2018 mit ihm gemeinsam ein »info Griechenland« publizierten, war dies für uns die erste enge Zusammenarbeit (OXI war ja auch noch jung). Mit Axel konnte man sich gut und klug gegen den Mainstream stemmen und frei gegen monotone Ökonomik andenken. Er hat OXI stets unterstützt und wenn wir ihn baten, uns mit einem kämpferisch-klugen Text zu helfen, hat er sich ins Zeug gelegt. Der Mann wird uns fehlen.

Wir wünschen seiner Familie Kraft und Halt in der Trauer.

Wir trauern auch.

Zu seinem 60. Geburtstag, das war 2014, bekam Axel Troost von Wilfried Kurtzke und Gunter Quaißer (Hsg.) eine Festschrift mit der Überschrift »Alternative Wirtschaftspolitik – Tro(o)st in Theorie und Praxis«. Menschen, die eine Festschrift bekommen, die mehr beherbergt, als wohlfeile Glückwünsche und eine laue Laudatio, in der stattdessen 18 Ökonom:innen aus dem Umfeld der Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik Texte zu verschiedenen Themen der Ökonomie schreiben, die dem Kernanliegen der Gruppe, linker (Wirtschafts)Politik zum Durchbruch zu verhelfen, verpflichtet sind, solche Menschen müssen sich ihre Verdienste nicht zusammensuchen. Die haben sie.

Denn es ist anstrengend und oft ermüdend, sich dauernd und kraftvoll gegen den neoliberalen Mainstream zu wenden. Mit Konzepten, Analysen und Alternativen.

Im Vorwort der Publikation steht etwas, wofür auch wir Axel geschätzt und bewundert haben. Er hat es bei allem inhaltlichen Streit immer als seine Aufgabe angesehen, Brücken zu bauen. Menschen zusammenzubringen, auch dann, wenn sie in der Sache nicht übereinstimmten. »Das schafft er nur, weil er ein grundehrlicher Charakter ist, weil er immer fair mit Menschen umgeht. Weil er sie so akzeptiert, wie sie sind. Weil Solidarität und Würde für ihn keine abstrakten Begrifflichkeiten, sondern selbstverständliche Werte sind.« Heißt es in der Publikation.

Das hat er und das war er.

Wir vergessen ihn nicht.

Die Redaktion

Hier finden sich seine Artikel auf dem OXI-Blog.

Geschrieben von:

OXI Redaktion

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