Die Wandelwoche: Gelebte Alternativen
Her mit dem guten Leben – für alle, überall! Die Wandelwoche Berlin-Brandenburg geht in ihr sechstes Jahr
Die Covid-19-Pandemie bestimmt unseren Alltag seit Wochen. Während einige fast unverändert ihrem alltäglichen Leben nachgehen können, werden viele Menschen in ihrer Lebensgestaltung eingeschränkt. Corona zeigt in aller Deutlichkeit, was ersetzbar und was unverzichtbar ist.
Her mit dem guten Leben – für alle, überall! Rund um diese Idee findet vom 4. bis 14. September die sechste Wandelwoche Berlin-Brandenburg statt – mit Touren, Online-Seminaren und Märkten. Sie zeigt Betriebe und Projekte in der Region, die Ideen und Ansätze für ein anderes Wirtschaften ausprobieren und weitertragen. Die Veranstaltungen sind offen für alle Interessierten, zu Fuß, mit dem Rad, den Öffentlichen oder über das Internet. Spenden sind willkommen.
In diesen Zeiten werden uns die unzähligen „Krankheiten“ unserer vom Kapitalismus geprägten Lebensweise mit ihren Auswirkungen auf die Gesellschaft in einer – zumindest hier – bisher ungekannten Deutlichkeit vor Augen geführt. Ausbeutung in der Landwirtschaft und im verarbeitenden und produzierenden Gewerbe, die Folgen der zunehmenden Privatisierung des Gesundheitswesens und einer Zweiklassengesellschaft, rechtes Gedankengut und Verschwörungstheorien, menschenverachtende Lebensbedingungen von Geflüchteten in Massenunterkünften, Wohnraumverknappung, prekäre Beschäftigungsverhältnisse, Menschenrechtsverletzungen, die Fadenscheinigkeit der Gleichberechtigung der Geschlechter… Es ist unerlässlich, dass diejenigen, die die Privilegien der Bewegungsfreiheit und Meinungsäußerung genießen, diese nutzen, um gemeinsam mit all jenen zu kämpfen, die ausgebeutet, marginalisiert und unterdrückt werden.
Aber es gibt auch positive Gegenbeispiele. Wachsende Solidarität in der direkten Nachbarschaft, Arbeitskämpfe, digitale Vernetzungs- und Austauschformate, die eine dezentrale Teilhabe an Diskursen ermöglichen, Proteste für einen umfassenden Systemwandel und gelebte Alternativen zur kapitalistischen Ausbeutung von Mensch und Natur.
Es ist das Vertrauen in das Streben nach Veränderung in jedem Menschen, das die Organisator*innen seit Jahren antreibt. In der Wandelwoche soll der Wunsch nach einem Leben in Selbstorganisation und Solidarität durch Ideengeber*innen und konkrete Projekte belebt werden, die bereits aktiv einen solidar-ökonomischen und sozial-ökologischen Wandel gestalten.
Auch 2020, im sechsten Jahr der Wandelwoche Berlin-Brandenburg, sind wieder rund 30 Veranstaltungen geplant. Etliche Themen und Beteiligte stehen bereits fest: Es geht um Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie, Arbeiten im Kollektiv, ökologische und kleinbäuerliche Landwirtschaft, Klimagerechtigkeit und Gender, Ansätze nachhaltiger Lebensweise, Landkonflikte, Rechtsextremismus und Naturschutz, Mietenkampf, solidarische Landwirtschaft und vieles mehr.
Mit dabei sind unter anderem: Netzwerk Solidarischer Direkthandel Berlin und DirektKonsum, Kunst-Stoffe, Akademie für Suffizienz, handgewebt in berlin, Initiative Haus der Statistik und KO-Markt, Vierstunden-Liga, Grenzgänger Berlin, Kipppunkt Kollektiv, Naturfreundejugend Berlin, Fairbindung, Linke Medienakademie, Denkwerkstadt Nahrungswandel, Kulturmühle Lietzen, Hofkollektiv Füchse und Hasen, Inkota-Netzwerk und Gemeinschaftsgarten Himmelbeet, Oikonnect und 2000 m² Weltacker.
Wandelwoche Berlin-Brandenburg vom 4.-14.9.2020
Programm und Anmeldung: www.bbb.wandelwoche.org / Tel. (030) 61652466
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