Wirtschaft
anders denken.

»Gewerkschaften drehen auf«: Tarifrunden werden konfliktreicher  

23.07.2018
Bernd Schwabe in Hannover ,Lizenz: CC BY-SA 4.0

»Tarifkonflikte in Deutschland werden härter«, schreibt die FAZ. Drehen die Gewerkschaften auf? Ja, befindet eine Analyse des unternehmensnahen Instituts der Deutschen Wirtschaft für das erste Halbjahr 2018.

Das unternehmensnahe Institut der Deutschen Wirtschaft untersucht regelmäßig, wie konfliktreich die Lohnrunden in der Bundesrepublik laufen. Der »Frankfurter Allgemeinen« liegt der neueste tarifpolitische Bericht des Instituts vor – das Ergebnis: »Tarifkonflikte in Deutschland werden härter«, schreibt die Zeitung und weiter: »Gewerkschaften drehen auf«.

Wie misst man das? Im Institut hat Hagen Lesch dafür eine Methode entwickelt, die anhand verschiedener Indikatoren die Konfliktintensität einer Tarifrunde berechnet und von der Streikdrohung bis zum Rechtsstreit verschiedene Konfliktstufen berücksichtigt. Zum Beispiel bringt ein Abbruch der Verhandlungen zwei, ein Warnstreik vier und ein unbefristeter Arbeitskampf sieben Zähler.

Nach der IW-Bilanz war die Lohnrunde in der Metall- und Elektroindustrie die härteste sei 2003, als der Metallerstreik um die 35-Stunden-Woche im Osten scheiterte. Auch die Lohnrunde im öffentlichen Dienst für die Beschäftigten von Kommunen und Bund, bei der Deutschen Telekom und bei Ryanair erzielten recht hohe Punktewerte in der Konfliktbilanz. Die FAZ zitiert Lesch mit den Worten, das erste Halbjahr 2018 habe im Schnitt 6,7 Konfliktpunkte pro Tarifrunde erreicht – das sind fast doppelt so viel wie der Jahresdurchschnitt 2017 (3,5 Konfliktpunkte).

Geschrieben von:

OXI Redaktion

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