Ein, zwei, viele neue Konjunkturprognosen: der OXI-Überblick
Der Frühling ist da und die Konjunkturprognosen sprießen: Vom Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung über das gewerkschaftsnahe Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung IMK und das ifo Institut bis zum RWI Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Essen und dem IfW Institut für Weltwirtschaft in Kiel gibt es neue, teils korrigierte Zukunftsaussichten.
Was das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts angeht, liegen die Prognosen für 2018 in einem Korridor von plus 2,3 bis 2,5 Prozent und für 2019 von plus 1,8 bis 2,3 Prozent. Die offiziell registrierte Arbeitslosenquote (aktuell 5,7 Prozent) bewegt sich den Instituten zufolge 2018 jahresdurchschnittlich auf Werte zwischen 5,3 und 5,7 Prozent sowie 2019 auf Werte zwischen 4,8 und 5,1 Prozent zurück.
Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung
BIP 2018: plus 2,4 Prozent
BIP 2019: plus 2,2 Prozent
Arbeitslosenquote 2018: 5,3 Prozent
Arbeitslosenquote 2019: 5,0 Prozent
Pressemitteilung »Gute Ausgangsposition, doch Trump bedroht globalen Aufschwung« – hier
Konjunkturbericht »Politische Risiken gefährden globalen Aufschwung« – hier
Sachverständigenrat
BIP 2018: plus 2,4 Prozent
BIP 2019: plus 1,8 Prozent
Arbeitslosenquote 2018: 5,3 Prozent
Arbeitslosenquote 2019: 5,1 Prozent
Pressemitteilung »Konjunkturprognose für 2018 und 2019« – hier
Der Konjunkturbericht des Sachverständigenrates – hier
RWI Essen
BIP 2018: plus 2,4 Prozent
BIP 2019: plus 1,9 Prozent
Arbeitslosenquote 2018: 5,2 Prozent
Arbeitslosenquote 2019: 5,1 Prozent
Pressemitteilung »RWI erhöht Konjunkturprognose für 2018 auf 2,4 Prozent« – hier
Konjunkturbericht »Leichte Dämpfer für die Weltwirtschaft« – hier
IfW Kiel
BIP 2018: plus 2,5 Prozent
BIP 2019: plus 2,3 Prozent
Arbeitslosenquote 2018: 5,2 Prozent
Arbeitslosenquote 2019: 4,8 Prozent
Pressemitteilung »Deutsche Wirtschaft näher am Limit« – hier
Der komplette Konjunkturbericht – hier
ifo Institut
BIP 2018: plus 2,6 Prozent
BIP 2019: plus 2,1 Prozent
Arbeitslosenquote 2018: 5,2 Prozent
Arbeitslosenquote 2019: 4,8 Prozent
Pressemitteilung »Starke deutsche Konjunktur im Spannungsfeld zwischen GroKo und Trump« – hier
Die zentralen Konjunkturparameter – hier
Wie werden die globalen Risiken bewertet?
Beim RWI heißt es, »die weltwirtschaftlichen Perspektiven bleiben günstig. Größtes Risiko für die Weltkonjunktur ist, dass der internationale Warenaustausch zunehmend durch Handelsbarrieren behindert wird.« Beim Sachverständigenrat heißt es, »neben dem Wahlergebnis in Italien und dem unsicheren Ausgang der Brexit-Verhandlungen trägt hierzu insbesondere die angekündigte Zollerhöhung auf Stahl und Aluminium durch die Vereinigten Staaten bei. Eine Spirale aus protektionistischen Maßnahmen hätte deutlich negative Auswirkungen auf die globale und die deutsche Wirtschaft.«
Das IfW In Kiel meint, »Turbulenzen an den Finanzmärkten im Zuge der anstehenden geldpolitischen Normalisierung und die Eskalation handelspolitischer Konflikte sind gewichtige Risiken für unsere Prognose der Weltkonjunktur, die in diesem und im nächsten Jahr zwar etwas an Fahrt verliert, aber insgesamt kräftig bleibt«. Trump wird hier wegen der Unternehmenssteurreformen als Treiber und wegen der Strafzölle als Risiko der Weltkonjunktur zugleich betrachtet. Und beim IMK ist man der Meinung, »wenn Trumps protektionistische Provokation eskaliert und zu einer Spirale gegenseitiger Abschottungsmaßnahmen führt, hat das das Potenzial, den globalen Aufschwung schwer zu schädigen«.
»Massive Einkommensteuersenkungen in den USA und ein starker Aufschwung im Euroraum beflügeln die Nachfrage nach deutschen Waren und Dienstleistungen«, so das ifo Institut. »Allerdings drücken die Debatte über die Einführung bzw. Anhebung von Zöllen im transatlantischen Handel und die Aufwertung des Euro auf die Stimmung der Unternehmer hierzulande.«
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