Wirtschaft
anders denken.

SIPRI und die Rüstungskonzerne: Mehr Waffenverkäufe und militärische Dienstleistungen

11.12.2017
Tsgt Michael Rice / Gemeinfrei

Rüstungskonzerne verkaufen so viel Waffen wie schon seit einigen Jahren nicht. Doch wie viel sind 374,8 Milliarden US-Dollar? Die Zahl bekommt eine Kontur, wenn man sie mit dem Etat des Welternähungsprogrammes vergleicht.

Rüstungskonzerne verkaufen so viel Waffen wie schon seit einigen Jahren nicht. Das Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri hat seine aktuellsten Zahlen veröffentlicht, danach lag im Jahr 2016 das Gesamtvolumen der Waffenverkäufe und militärischen Dienstleistungen der 100 führenden Rüstungskonzerne bei fast 374,8 Milliarden US-Dollar. Das sind fast 2 Prozent mehr als 2015 und eine Steigerung von 38 Prozent im Vergleich zu 2002. Damals hatte SIPRI mit der Zählung der internationalen Waffenverkäufe der 100 gefährlichsten Konzerne der Welt begonnen. Darunter sind drei deutsche Rüstungsfirmen sowie zwei transeuropäische Waffenschmieden. Den Löwenanteil der Umsätze mit tödlichen Gütern machten im Berichtszeitraum US-Firmen. Die drei deutschen Rüstungskonzerne im SIPRI-Bericht steigerten ihre Verkäufe um 6,6 Prozent auf zusammen rund sechs Milliarden US-Dollar. Das sind große Zahlen, doch die Dimension das dahinterstehenden Wahnsinns wird deutlicher, wenn man zum Beispiel die jährlichen Zahlungen an das Welternähungsprogramm daneben stellt: Sie betrugen 2016 knapp 6 Milliarden US-Dollar. Der zur Bekämpfung des Hungers durch diese UN-Organisation verfügbare Etat, mit dem 2016 Ernährungshilfe für über 82 Millionen Menschen in 85 Ländern geleistet werden konnte, lag also bei etwa 1,6 Prozent der Summe, die weltweit für Waffen und Militärdienstleistungen ausgegeben werden.

Geschrieben von:

OXI Redaktion

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