Wirtschaft
anders denken.

OXI? Nur wer versteht kommt über das Nein hinaus.

Warum wir diesen Blog machen.

Die Dinge beim Namen nennen. Ohne Klärung keine Aufklärung. Wenn einer der Theoretiker des Neoliberalismus, Friedrich August von Hayek, beschwor, »dass der Markt eine Demokratie bilde, bei der jeder Pfennig einen Stimmzettel darstellt«, halten wir dagegen, dass man Wirtschaft auch anders denken kann. Und wollen mit diesem Blog, dass diese Gegenrede belegt wird mit Fakten, Zusammenhängen und einem anderen Blick auf das vermeintlich ewig Geltende.

Wie ist die Lage? Der Reichtum und die Macht der einen wird auf Kosten der anderen produziert und vermehrt. Der materielle Reichtum von Wenigen und deren stumme Macht sind unfassbar groß. Ebenso ist es die Armut. Und wer daran grundlegend etwas ändern will, hat Schwierigkeiten, dafür Vertrauen zu gewinnen. Gewirtschaftet wird nach Regeln, als führten wir gegeneinander und gegen andere Länder Krieg um Wachstum und Gewinne und wollten nicht das Leben verbessern. Die Politik folgt eher Anleihemärkten, weniger den Bedürfnissen von Mehrheiten. Das Dogma des ewigen Wachstums ignoriert die Endlichkeit der Ressourcen, die ökologischen Zerstörungen werden übertüncht, die tiefgreifend andere rettende Politik in die Zukunft vertagt.

Wir dagegen bleiben neugierig auf Alternativen und halten die Art und Weise des Wirtschaftens, wie sie uns als einzig mögliche dargestellt wird, nicht für alternativlos. Das zu einem öffentlichen Thema zu machen heißt, die Hoffnung auf eine andere Welt am Leben zu halten. Wir sind unterschiedlicher Meinung darüber, ob diese andere Welt eine der Warenproduktion sein kann, welche Rolle Geld spielen kann oder muss, wie weit das allgemein Menschliche im Kapitalismus gegen Profitlogik und Rendite durchsetzbar ist.

Wir sind uns aber in einem einig: Der Zweifel und das Nein stehen am Anfang jeder Klärung. Deshalb erinnert der Titel dieses Blogs an das »Nein« (OXI) der Griechen im Juli 2015 gegen die ökonomisch unsinnigen, sozial verheerenden, demokratiepolitisch kritikwürdigen Bedingungen der Gläubiger. Der griechische Frühling ist lange vorbei, die Fragen, die er auf die europäische Bühne warf, bleiben aktuell.

Wer sagt, dass es so nicht weitergehen darf, muss sich der Frage stellen: Wie geht es denn dann weiter und wie kann die Zukunft anders gestaltet werden? Das »Nein« ist die Wurzel der Freiheit. Erst wer Nein sagen kann, ist frei. Aber das reicht noch nicht für eine gute Alternative, ein gutes Zusammenleben, eine andere Produktion. Also sind wir auf der Suche. Und wir laden ein, mit uns zu gehen.

Uns treibt keine parteipolitische Mission, sondern eine Haltung: Wir sind der Solidarität, der Emanzipation, der Vernunft und der Aufklärung verpflichtet. Nicht abstrakt, sondern konkret: Was sich im Leben der Mehrheit der Menschen nicht im Guten als Freiheit und Wohlstand niederschlägt, taugt nichts. Wir schätzen viele Ideen und Forderungen, die bei sozialen Bewegungen, Gewerkschaften, Frauen- und Umweltverbänden, auch Parteien links der Mitte eine Rolle spielen – aber wir sind nicht die Lautsprecher irgendwelcher Apparate.

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OXI wird herausgegeben von der common verlagsgenossenschaft eG