Wirtschaft
anders denken.

Wie geht es dem globalen Automarkt?

29.09.2016

Die Automärkte der Welt sind in unterschiedlich guter Verfassung. Das liegt vor allem an der Wirtschaftslage und hat nichts mit dem Ansehen des Autos zu tun.

Sehr unterschiedlich. Chinas Wachstumsraten sinken. Aber der Bedarf nach Autos ist ungebrochen. Die Wachstumsraten beim Autokauf beschleunigen sich aktuell sogar. Deutsche Hersteller sind in China, wie man sagt, »gut aufgestellt«, auch durch Kooperationen. Der US-Automarkt erlebt gegenwärtig eine Flaute. Nach Jahren des rabattgetriebenen Wachstums sinken die Umsätze von GM und Ford. Chrysler wächst mit 0,3 Prozent im letzten Quartal schwach. In Indien wächst der Markt nach einigem Auf und Ab mal wieder zweistellig. Branchenkenner erwarten in den kommenden Jahren ein »stabiles Wachstumsniveau«. Nur Russland hat einen »katastrophalen« Automarkt. Die Verkäufe schrumpfen. Und daran wird sich angesichts der wirtschaftlichen Gesamtlage auch wenig ändern.

Das Auf und Ab der Automärkte hat wenig bis gar nichts mit dem Ansehen des Autos an sich oder der ökologischen Wertigkeit von individuell genutzten PKWs zu tun. Sondern mit der wirtschaftlichen Lage in den einzelnen Ländern. Die vor allem in Deutschland geführte Diskussion um saubere, kleinere, nachhaltig elektrisch angetriebene Fahrzeuge darf nicht mit globalen Trends verwechselt werden.

Etwa 75 Millionen Autos wurden 2015 weltweit zugelassen. Ein Plus von zwei Prozent oder 1,5 Millionen Autos. Dem steht ein Bestand von gerade mal 750.000 Elektroautos bei 350.000 Neukäufen 2015 weltweit gegenüber. Die Position des Autos mit archaischem Verbrennungsmotor ist ungebrochen. Und selbst wenn sich Elektroantriebe langsam weiterverbreiten, deuten alle Trenddaten nicht auf einen schnellen Niedergang der privaten Mobilität hin. Im Gegenteil könnten E- und Hybrid-Antriebe dem Selbstfahr-Auto eine sehr lange Gnadenfrist sichern.

Geschrieben von:

Jo Wüllner

freier Journalist

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